Montag, 11. Juni 2012

Die Gemütlichkeit der Italiener: Focaccia mit Zucchini, Prosciutto di Parma

Radio auf on, umschalten auf CD-Fach, Disk rein und play drücken: …Volare (Nel blu dipinto di blu) … mit diesem Song beginnt mein italienischer Abend. Vom Radio gemütlich in den Keller eine Flasche Rotwein öffnen und das italienische Flair, dass mit diesem Lied verströmt, einfach genießen. Es ist wirklich schön, für einen kurzen Moment dem Alltag zu entfliehen und sich vorzustellen man sitzt in einem der unzähligen Trattorien Italiens. Trotz der Autos, Vespas und vielen Menschen ist Italien für mich nicht so stressbeladen wie es in manchen österreischen Großstädten ist. Ich hatte einmal ein Gespräch zwischen meiner Tante und meiner Mutter belauscht als sie gesagt haben, dass sie nicht nach Linz oder Wien fahren, weil das ist ja eine Katastrophe mit dem Verkehr. Tatsächlich ist es wahr, dass vor der revolutionären nüvi-Zeit die Schweißperlen schon waagrecht sprießten als die Menschen nur Wien gehört haben. „Na noch Wean foar i sicha ned, des i jo a Wahnsinn, so vüh Autos und so vüh Spurn, dann kannst di wieda ned gscheid umspuahrn – mahh, und dann wird gleih ghubt von den … Wearnan“. Mittlerweile hat sich das geändert und Mutti und Tante fahren gerne nach Wien dank dem kleinen Copiloten Mr. Navi. So nun sind wir kurz vom Thema abgekommen! In Italien herrscht zwar auch reges Treiben tagsüber allerdings nimmt die Stimmung abends eine  Kehrtwende – das dolce vita – tritt in Kraft und bringt die Gemütlichkeit wieder.

Zutaten für 2 Stk. Foccacia:
Teig:
400 g Mehl (ich habe Vollkorndinkelmehl verwendet)
250 g Wasser
15 g frische Hefe

½ TL Zucker


Belag:

1 kleiner Becher Cremé fraîche

10 Scheiben Prosciutto di Parma
1 kleine Zucchini
1 Handvoll Gartenkresse oder Petersilie
Fleur de Sel, Pfeffer
2-3 Zweige frischen Thymian

Zubereitung für 2 Stk. Foccacia:
Die Hefe in lauwarmem Wasser auflösen, einen halben Teelöffel Zucker dazugeben und kurz stehen lassen, bis sich Bläschen bilden. Danach mit dem Mehl und einen halben Teelöffel Salz zu einem Teig verkneten und diesen zugedeckt mindestens eine Stunde an einem warmen Ort stehen lassen, bis er seine Größe verdoppelt hat. Den Teig auf Backpapier mit den Händen in die richtige Form ziehen und noch einmal für etwa eine halbe Stunde gehen lassen. Währenddessen den Ofen auf 250°C vorheizen. Für den Belag die Zucchni schälen in schmale Scheiben schneiden. Die Thymianblättchen abzupfen (evtl. ein paar Stängel für die Deko aufheben) und zerkleinern, aber nicht komplett zerkleinern. Den Teig noch einmal kurz durchkneten und in 2 Stücke teilen. Jedes Stück auf Backpapier ca. 5 mm dick zu einem Oval ausrollen und mit der Gabel ein paar Mal einstechen. Eventuell passen beide Focaccia nebeneinander, sonst müsste man sie hintereinander backen. Teig zusammen mit dem Backpapier auf das heiße Backblech legen und jeweils mit der Hälfte des Cremé fraîche und der Zucchni belegen. Jeweils mit etwas Thymian und mit Fleur de Sel und Pfeffer würzen. Focaccie auf der unteren Schiene bei 250°C ca. 10-12 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen, mit dem Prosciutto di Parma, ein paar Thymianstengeln und Gartenkresse oder Petersilie dekorieren und servieren.  

Habe bereits einige Rezepte im WWW entdecken können, von gefüllten bis saisonalen, alles vorhanden. Mit frischen Parmaschinken und Zucchini steht sie derzeit auf meiner Liste der Lieblingsrezepte ganz weit oben.



Freitag, 8. Juni 2012

Trick 17: Hühnersuppe mit Mie-Nudeln, Pilzen, dreierlei Babykarotten

Der gute alte Trick „wer Spinat ist, wird so stark wie Poppey“ funktioniert fast immer bei kleinen Kindern, zu mindest dass ein paar Löffel des grünen Zeugs runtergewürgt wird. Bei Erwachsenen ist das leider nicht anwendbar, so muss ich mir immer wieder neue Wege zu Recht legen, damit meine Suppe gegessen wird. Da passte es gut, dass mich mein Ömchen angerufen hat und mich gefragt hat, ob ich ein paar Biosuppenhühnerkeulen haben möchte. Was wäre die Welt ohne unsere Ömchens? Mein Oma sagt auch immer, wenn du krank bist musst ein Supperl essen, dann wirst du wieder gesund. Tatsächlich, sonntags (nach einem anstrengenden Samstagabend) noch schnell die letzten Kräfte mobilisiert und zur Oma auf eine klare Hühnersuppe und siehe da, am Nachmittag war ich wieder fit. Seien wir mal ehrlich es gibt wirklich fast nichts besseres als eine selbstgemachte Hühnersuppe, die langsam dahinköchelt und den Duft im ganzen Haus verbreitet. Und nicht nur das Suppenkochen hab ich von meinem Ömchen vererbt bekommen auch die Liebe zum Garten und zum selbstaufgezogenen Gemüse, deshalb bin ich heute stolz meine ersten kleinen Babykarotten für die Suppe zu ernten dürfen.

Zubereitung für 6-8 Personen:

4 Hühnerkeulen
ca. 3-4  Liter Wasser
4 Karotten, geschält
1 Haut der Zwiebel
1 EL Vegeta
5 Pfefferkörner
4 Blatt Maggiekraut

1 Pkg. Mie-Nudeln
6 Pilzköpfe (ich habe Champion verwendet)
2 Stk. Lauch oder Frühlingszwiebel
2 Handvoll Babykarotten oder 2 Stk. große
1 Handvoll Petersilie

Die Hühnerkeulen und Karotten in einen großen Topf (Fassungsvermögen ca. 3 Liter) geben und mit Wasser bedecken. Zwiebelhaut, Vegeta, Pfefferkörner, Maggikraut und etwas Salz beimengen einmal aufkochen lassen und dann die Hitze so reduzieren, sodass es nur leicht köchelt, wer möchte kann den Deckel drauf geben. Ich nehmen den obrigen Schaum der beim Aufkochen entsteht immer mit einer Suppenkelle ab, damit die Suppe eine klare Farbe bekommt und nicht trüb wird. Das Ganze circa 3 Stunden dahinköcheln lassen.

Hühnerkeuhlen herausnehmen und die restliche Suppe absieben in einen sauberen Topf. Nachsalzen und Abschmecken nicht vergessen! Bevor man das Fleisch der Hühnerkeule ablöst kann man bereits die Mie-Nudeln nach Anweisung aufbereiten. Karotten waschen, eventuell schälen und in kleine Scheiben schneiden. Die restlichen Zutaten, Champion, Lauch oder Frühlingszwiebel, Petersilie ebenfalls säubern und in kleine Scheiben bzw. fein schneiden und bei Seite stellen. Das abgelöste Fleisch, Pilze, Karotten in die Suppe geben und warm stellen. Die fertigen Mie-Nudeln in eine Suppenschale geben mit Brühe, Hühnerfleisch und dem Gemüse auffüllen. Vor dem Servieren noch mit Petersilie und Lauch garnieren - voilà.

Nachdem ich nun bereits einmal "Mr. Ich esse meine Suppe nicht - ich esse meine Suppe sicher nicht!" quasi ausgetrixt habe ist es mir dieses Mal auch wieder gelungen. Also für alle die keine Suppentiger sind gilt hier die Regelung mehr Nudeln und Fleisch und weniger Suppe! 2:1 für mich